Aufgespießt und rundherum abgeschält und dann auch noch gleich in eine dünne Scheibe geschnitten. So eine Apfelschälmaschine ist echt toll. Mit Hingabe drehen die Sonntagsschulkinder an der Kurbel und ich sehe, wie ihnen das Wasser im Mund zusammenläuft. Nicht alles von diesem saftigen Jonagold wird im Kuchenteig landen. Immer wieder greifen flinke Finger zu und versenken ein Apfelstückchen im Kinderbauch.
So muss es auch sein bei unserem Erntedankvorbereitungsapfelfestnachmittag. Mit allen Sinnen sollen die Kinder „schmecken und sehen, wie freundlich der HERR ist“ (Ps 34,9). Denn nur wer Lebensmittel bewusst wahrnimmt, wird darüber dankbar. Achtlos sich etwas einwerfen mag zwar den Hunger stillen. Aber um z.B. einen ganz normalen Apfel als Schöpfungswunder und Geschenk anzuerkennen, sich seinen frisch gepressten Saft auf der Zunge zergehen zu lassen, den Geschmack und die Vielfalt dieser Gottesgabe neu zu entdecken, dazu will das Erntedankfest helfen. Im Gottesdienst haben die Kinder dann nicht nur ihre 25 selbst gebackenen Küchlein präsentiert. Sie haben auch gestaunt über ihre Sonntagsschulmitarbeiterinnen, die als Babsi Boskoop, Tiny Topaz oder Granny Smith auftraten. Und was war das für ein Drama um Berta Brettacher, die mit dem „Macken“? Dass auch ein Mostapfel ein Lebens-Mittel ist, auf das man acht haben soll, wurde ihnen eindrücklich vorgeführt. Vielleicht hilft es wirklich, sich den Lernvers aus der Erntedankpredigt immer wieder als Tischgebet vorzunehmen, als einen Moment des Nachsinnens und Innehaltens:
„Schmecket und sehet wie freundlich der Herr ist, wohl dem der auf ihn trauet“.